Via MontePreso

Der Premiumwanderweg auf den Rheingauhöhen führt (Sie) auf urigen Wegen rund um Presberg.

Wie der Weg zu seinem Namen kam

Pfarrer Theodor Maria Zentgraf war großer Italienfreund und benutzte gerne italienische -oder italienisch klingende- Ausdrücke. Er war es, der den Namen Monte-Preso prägte und die Gemeinde war unter diesem Namen zeitweise bekannter als unter „Presberg“.
Wir haben dies aufgegriffen und dem Monte Preso noch ein Via (italienisch= Weg) vorangestelt. So bekam unser schöner Wanderweg einen ebenso schönen Namen!

Via Monte Preso

Pfarrer Zentgraf, Zeta Poeta genannt, verbrachte 30 Jahre seines Lebens in Presberg, von 1919 - 1928 als Presberger Pfarrer und von 1944 bis zu seinem Tod 1965 als Pensionär. Er wohnte in der nach ihm benannten Zetastraße. In seine Amtszeit fiel der Kirchenumbau, mit heutigen Worten „Bauskandal“. Bei seinen Bettelpredigten zur Finanzierung des Kirchenbaues im Rheingau konnte er sicher sein, daß die Kirche voll war. Er bedachte Dorf, Bewohner und Obrigkeiten mit Gedichten, oftmals waren es Spottgedichte.

Mehr über Montepreso finden Sie montepreso.de

Ein wunderschönes Gedicht aus seiner Feder, das Presberg und die Presberger beschreibt, will ich Ihnen nicht vorenthalten

Mein Presberg

Mein Presberg war nie flach und platt
und streckt sich steil nach oben
wer hier zuerst gesiedelt hat,
verdient, daß wir ihn loben
Wohl war er etwas menschenscheu
und hielt nichts von den Reben,
doch dacht' er sicher "Hoch und frei
ist eine Lust zu leben".

Tritt wild der Rhein aus seinem Bett,
dann läuten Sturm die Glocken,
doch droben auf dem Berg, ich wett,
zu Presberg wohnt man trocken.
Und was kein Hegemeister weiß,
oft ward ein Reh gebraten,
das nennt man hier die "braune Geiß",
mehr will ich nicht verraten

Und Schlehdorn, Ginster, Heidekraut,
gedeihen hier am besten.
Kratikeln, ja ich sing es laut,
speist man an hohen Festen.
Zerreißt der Rhein auch jeden Damm
und wäscht die schwersten Fässer,
geschützt gen Flut und jeden Schlamm-
zu Presberg wohnt man besser.

Hier gibt es keine Winzersnot
und keine Riesenkeller,
der Bergwind färbt die Backen rot,
man liebt hier volle Teller.
Wer fleißig bei der Treibjagd hetzt,
kann Groschen sich erwerben.
Am Brunnen wird oft lang geschwätzt
und endlos sind die Kerben

Beim Kornschnitt drauß Sankt Lorenz heizt
wo golden stehn die Halme,
der Römer mit dem Regen geizt
und winkt nur mit der Palme.
Doch wenn von seinem heißen Rost
ein Blitz fällt mit Gewittern,
Bekreuzge Dich und sei getrost,
wenn nicht die Eichen splittern.